Vor vier Wochen sind wir in Bamako angekommen. Diese Stadt reizt alle Sinne. Ihre Lage im Tal des Niger, der die Stadt teilt, bringt eine allgegenwärtige Hitze mit sich. Das pulsierende, farbenreiche Treiben auf den Märkten ihrer geschichtsträchtigen Altstadt vermag dieses Klima allerdings nicht zu bremsen. Jeder Winkel hält seinen eigenen nicht immer angenehmen Duft bereit, akustisch wird sie vom Soundtrack der reichen Musik Malis begleitet, untermalt vom Lärm des Straßenverkehrs. Wir wohnen bei Sandra und ihrem goldigen Töchterchen Soie in ihrem kleinen Häuschen ganz in der Nähe des Niger. Sandra ist Grafikerin und stammt aus Frankreich, in sieben Jahren ist Bamako zu ihrer zweiten Heimat geworden.
Sandra und ihre Tochter Soei
Der Anlass unseres längeren Aufenthaltes ein Handel, ein Auto das Objekt, unser Auto. Wir ziehen aus, wollen unser rollendes Zuhause der letzten Monate kündigen und es nicht zurück mit in die Heimat nehmen. Der technische Zustand unseres Minibusses würde dies wohl zulassen, zugegebenermaßen mittlerweile zu afrikanisiert für die Normen des deutschen Tüvs. Nein, der eigentliche Grund liegt bei uns, wir sind des Selbstfahrens mit dem Auto müde und wollen in dieser Hinsicht Veränderung. Auch denken wir an Flitzers Zukunft. In Deutschland wäre ihm unter gelackten Newcomern ein kurzes Dasein zweiter Klasse beschieden, wohingegen er hier ein Star wäre. Ihm stünde sicher eine lange, transportintensive Kariere bevor.
Seit mehreren Wochen sind wir auf der Suche nach einem geneigten Käufer für unser Auto. Wir haben Zettel in der Stadt verteilt, Autohändler abgeklappert, Sandras Mailliste bemüht.... In der Stadt werden wir regelmäßig von vermeintlichen Kaufinteressenten angesprochen. Wundersamerweise gibt es keine Reaktion, unser Telefon bleibt stumm.
eine unserer Verkaufsanzeigen
Den Grund erfahren wir als uns ein Taxi durch die Stadt verfolgt. Ein wild gestikulierender Fahrgast bedeutet uns anzuhalten. Er möchte unser Auto kaufen und beschwert sich, dass er uns nicht unter der von uns angegebenen Telefonnummer erreichen kann. Dies demonstriert er uns sofort. Eine genervte Frau ist am Apparat. Sie spricht weder Französisch noch möchte sie ein Auto verkaufen. Wie wir feststellen haben wir bisher allen Kaufinteressenten eine falsche Telefonnummer gegeben. Nicht allein unser Fehler, denn die auf der Verpackung unserer neu erworbenen Simkarte angegebene Nummer ist die der ruhelosen Frau.
Konzert in einem kleinen Kulturverein
Nachdem wir mit unserer tatsächlichen Telefonnummer auf Käufersuche gehen, kommt es zu vielen Verabredungen und genauso viele werden von den Kaufinteressierten abgesagt, wieder und wieder verschoben oder haben sich anderweitig verflüchtigt. Dazu muss bemerkt werden, dass unsere Bedingungen für den Verkauf etwas speziell sind und das Ganze sehr verkomplizieren. Wir sind aufgrund eines internationalen Zolldokumentes welches wir für unsere Reise entlang der Ostküste und durchs südliche Afrika benötigten darauf angewiesen, dass sämtliche Zollformalitäten offiziell erledigt werden. Anderenfalls ginge uns eine Summe von gut dem Doppelten des Fahrzeugwertes verloren die wir als Sicherheit in Deutschland hinterlegen mussten. Für uns Grund genug peinlichst auf diesen bürokratischen Marathon zu bestehen und erst nach dessen Abschuss das Auto an den Käufer zu übergeben. Dies trifft verständlicherweise nicht auf Gegenliebe und wenig Verständnis. Hier wird Geld gegen Ware getauscht womit ein Handel als abgeschlossen betrachtet wird und jeder seiner Wege geht, weiterreichende Bedingungen werden sehr skeptisch aufgenommen. Auch haben viele der Käufer nicht das Geld, um den Zoll sofort zu bezahlen. Überdies ist diese, unsere Notwendigkeit hier nicht bekannt, da die Autos aus Europa normalerweise auf kürzerem Weg über Marokko hierher kommen und dieses Dokument dann nicht benötigt wird. So halten uns die meisten der Käufer für verschrobene deutsche Papierreiter die alles verkomplizieren und nicht wissen wie hier ein Auto anständig verkauft wird. Ich hoffe ihr habt um unser Bedürfnis verstanden, dies allerdings den malaiischen Kaufwilligen mit unseren wagen Französischkenntnissen begreiflich zu machen war ein nahezu aussichtsloses Unterfangen.
Doch dieses Mal wird uns von einem dynamischen Vermittler versichert: alles verstanden, alles kein Problem, die Käuferin hätte beste Kontakte zum Zoll und alles wäre schnell erledigt. Schon morgen Abend würden alle Papiere ausgefertigt sein. Welch ein Glücksfall denn normalerweise bedarf es für die Erledigung der Zollpapiere gut eines Monats. Bei unserem Besuch des Zollbüros wird offensichtlich warum. Unzählige Wartende die unter einem Vordach dösen. Es fällt schwer die hier Beschäftigten auszumachen denn auch diese dösen gelangweilt vor oder in ihren Büros zwischen wüsten Papierstapeln. Niemand scheint für eine bestimmte Aufgabe verantwortlich zu sein geschweige denn diese zu erledigen. Kleine Extragaben oder eben Beziehungen sind das Elixier welches ihnen gelegentlich Leben und Arbeitsamkeit einhaucht.
Fast ist es vollbracht, könnte man meinen. Dem vorgefahrenen Auto entsteigt etwas umständlich ein Paar in den besten Jahren. Aus ihrer gepflegten Erscheinung spricht Wohlstand. Die Stoffe ihrer Kleider sind von erlesener Qualität, eine gute Ernährung hat ihre üppige Wirkung nicht verfehlt. Beides tragen sie mit Würde und verhaltenem Stolz zur Schau. Wir dagegen etwas abgeschlagen von der Hitze des Tages an die wir uns auch nach Wochen nicht gewöhnen können, in staubiger vom monatelangen Reisen überstrapazierter Kleidung. Der schon vor einer Stunde, auf seinem chinesischen Nachbau eines KTM Motorrades aufgetauchte Vermittler stellt uns die Beiden vor.
Fatima ihr Name. Ich nehme es als gutes Omen. Der Name der Tochter des Propheten Mohamed. Die einzige die seine Familienlinie mit ihren Kindern fortsetzte „Mutter des Islam“. Hier in Bamako kommt mir auch Mungo Park in den Sinn. Dieser englische Entdeckungsreisende sprang hier das erste Mal übermütig in die Fluten des Niger, den er zu erforschen suchte. Auf seinem Weg von der Küste nach Bamako hatte er als Ungläubiger damals nicht viele Freunde, eine einflussreiche Frau Namens Fatima war ihm allerdings zugetan und breitete ihre schützende Hand über ihn, angeblich nicht ohne gewisse Gegenleistungen.
Nach ausgiebiger Begrüßung, wird uns ein eigens mitgebrachter Mechaniker vorgestellt. Er soll unseren Bus begutachten. Nach kurzem optischen check up und dem Abhören des Motors gibt er ohne eine Probefahrt sein positives Gutachten ab. Entweder hat er einen tiefer gehenden magischen Blick für Fahrzeugtechnik oder wahrscheinlicher, es ist nur der Zustand des Motors entscheidend. Alles Andere lässt sich immer irgendwie ersetzen oder improvisieren. Diesen Eindruck vermitteln zumindest viele der Fahrzeuge auf den Strassen Malis.
Wir bitten Fatima, ihren vermeintlichen Ehemann und den Vermittler auf Sandras Terrasse und bieten ihnen Kaffe an. Auch von dem Paar wird uns die schnelle Erledigung des Zolls versichert. Der Partner Fatimas gibt uns zu verstehen er würde beim Zoll arbeiten. Wir müssen uns also nur noch auf einen Preis einigen. Fatima nimmt nicht direkt an der Verhandlung teil, da sie nur wenig Französisch versteht.
Für die meisten Waren in Afrika gibt es keinen festen Preis. Der Wert der Ware ist das gut gehütete Geheimnis des Verkäufers. Es gibt viele Preise, Preise des Vormittags, des Nachmittags und solche für den Sonnenuntergang, es gibt Preise für Arme, Reiche und für die Fremden, jede Situation ergibt ihren ganz eigenen Preis. Der Reiz des Feilschens liegt darin diesem Geheimnis nahe zu kommen und sich im Zauber dieses alten Rituals respektvoll entschlossen diesem Rätsel zu nähern. Ein Austausch von Argumenten, der bei Sympathie zu einem interessanten Gesprächen führen kann. Skurriles nicht ausgeschlossen, neulich auf dem Obstmarkt fand ich mich inmitten dreier Händlerinnen wieder, deren Kleinkinder sich gleichzeitig zum Frühstück verabredet hatten. Kinder sind allgegenwärtig und die Frauen haben ihre Kleinsten immer mit sich, der Anblick stillender Frauen ist hier alltäglich. Dennoch fiel es mir schwer mich in diesem Ambiente auf die Qualität der zum Kauf angebotenen Früchte zu konzentrieren.
All unsere Erfahrungen haben wir als Käufer gesammelt, als diejenigen die das Geheimnis zu lüften suchen, nun als Verkäufer sind wir die Hüter. Eine völlig neue Herausforderung den verbalen Ansturm der Käufer und Vermittler auf unsere den Preis umgebene Festung abzuwehren. Einfallsreich versuchen Sie unseren Burggraben trocken zu legen und die Zugbrücke zu bezwingen, erkundigen sich danach wie viel Zeit wir haben, wie wir unsere Reise fortsetzen wollen, ob wir bereits einen Rückflug gebucht haben, welcher Religion wir angehören, wie lange wir schon in Afrika sind, wie viele Geschwister, Kinder, Ehefrauen wir haben, ob uns das Klima zusagt… Nach ausgiebigem Feilschen einigen wir uns auf einen für beide Seiten akzeptablen Preis und bekommen von Fatima, als Ausdruck ihres Kaufwillens, über ihren eleganten Partner eine saftige Anzahlung überreicht. Schon am Vormittag des nächsten Tages wollen Sie mit den fertigen Papieren vorbeikommen, den Rest des Kaufbetrages begleichen und unser Auto wäre verkauft. Klingt gut.
All unsere persönliche Habe ist noch in unserem rollenden Eigenheim. Wir brauchen zwei Stunden um es besenrein zu bekommen und verwandeln Sandras Vorhof zu einer wüsten Ansammlung von Utensilien. Beeindruckt vom Fassungsvermögen unseres Minibusses stehen unsere Gastgeber vor diesem bunten Durcheinander. Einiges bleibt rätselhaft. Wo kommt eigentlich dieses Paar Schuhe her? Dieses Buch ist auf keinen Fall von mir! Eine Sonnenbrille mit geschätzten fünf Dioptrien? Oder es kommt zu überraschenden Wiederentdeckungen, eine Angelausrüstung, Taucherbrillen, eine Flasche mocambiquanischer Rum. Eins ist klar alles können wir unmöglich mitnehmen. Wir verschenken vieles an Sandra, ihre Freunde oder Passanten. Eine tolle Abwechslung, ohne langes Verhandeln, verschenken ist so wunderbar unkompliziert.
Die Angelegenheit verkompliziert sich. Am nächsten Vormittag kommt nur der Vermittler vorbei und erklärt uns, dass Fatima uns eine viel höhere Summe als den abgemachten Kaufpreis bezahlen wird und ihm die Differenz als Vermittlungsgebühr zusteht. Ferner erklärt er uns, dass Fatima davon nichts erfahren darf. Wir finden das Ganze Fatima gegenüber ziemlich linkisch aber letztlich geht uns sein Verhalten ihr gegenüber nichts an und in Anbetracht unseres nun entleerten Busses erklären wir uns dazu bereit ihm nach Abschluss der Zollformalitäten die Differenz zu übergeben.
Fatima, ihr Partner und der Vermittler erscheinen am Nachmittag. Leider ohne die angekündigten Zollpapiere, zu ihrer Entschuldigung bemerken sie es wäre Samstag und das Zollamt sei geschlossen. Am Vortag noch hatten Sie behauptet dies wäre kein Problem. Also gut am Montag soll nun alles erledigt werden. Zur Bekräftigung ihres Versprechens überreicht uns Fatima ungefragt den Rest des Kaufbetrages. Wie ich finde ein akkurater Vertrauensvorschuss ihrerseits. Bisher haben wir ihr nur eine Kopie unseres Fahrzeugscheins überreicht. Ein Schlitzohr könnte sich nun einfach mit dem Geld aus dem Staube machen.
Am Sonntag erscheint der Vermittler mit einem wie sich herausstellt zweiten Vermittler. Sie verlangen von uns ihnen sofort die besagte Differenz zu übergeben. Wir verweigern dies mit dem Hinweis auf unsere Abmachung bezüglich der Zollpapiere. Dies ist anscheinend für sie nicht mehr verbindlich und sie verlangen zunehmend lautstärker die Differenz und zwar sofort. Als die Situation Gefahr läuft aus dem Ruder zu laufen bleibt uns nichts anderes übrig als sie vom Grundstück Sandras zu verweisen. Keine angenehme Episode, wir sind bei Sandra zu Gast und solche Leute möchte man nicht vor der eigenen Tür stehend wissen. Sie verschwinden nach geraumer Zeit. Es bleibt spannend.
Wir brauchen unbedingt etwas Ablenkung. In Bamako findet gerade ein Festival des modernen Tanzes statt. Die tänzerischen Darbietungen teils zu live gespielter Musik lassen uns den Autoverkauf für den Abend vergessen. Etwas undankbar für die Künstler und Veranstalter bleiben trotz freiem Eintritt viele der Veranstaltungen eher dürftig besucht. Viele Leute haben hier leider existenziellere Obliegenheiten als sich mit Kunst zu beschäftigen.
Am Montagmorgen stehen die beiden Vermittler wieder auf der Matte. Sie haben sich etwas beruhigt aber bleiben bei ihrer Forderung. Wir bleiben ebenfalls bei unseren Bedingungen. Dies wiederum zieht lange, nervenaufreibende Diskussionen nach sich. Glücklicherweise treffen wenig später Fatima und ihr Partner ein. Wir wollen zusammen zum Zollamt fahren und hoffen auf eine schnelle Erledigung der Dinge dort. Auf dem Zollamt stellt sich heraus, dass der Partner von Fatima dort nicht arbeitet und die erwähnten Beziehungen nur eine wünschenswerte Schöpfung von ihm sind. Auch ist er, wie er uns und ohne Wissen Fatimas glauben machen wollte, nicht der Ehemann Fatimas sondern nur ein weiterer Vermittler. Er hat anscheinend gehofft seine Vermittlungsgebühr vor Erledigung des Zolls von Fatima zu erhalten und hat sie im Dunkeln über die Höhe des zu zahlenden Zolls gelassen. Kein schöner Zug. Fatima ist über die beim Zoll zu entrichtende Summe sichtlich überrascht, woraufhin sie uns erklärt sie hätte momentan nicht genügend Geld den Zoll sofort zu bezahlen und schlägt vor uns die Zollpapiere später über Sandra zukommen zu lassen. Fatima ist zwar relativ vertrauenswürdig aber im Wissen um bisher drei Zwischenhändler und deren Gebaren möchten wir uns darauf nicht verlassen. Wir haben keinen weiteren Bedarf an Überraschungen, sind bedient von der Dreistigkeit der Zwischenhändler, insbesondere der etwas zu gutgläubigen Fatima gegenüber und wollen das Geschäft rückabwickeln.
Wenig später finden sich auf Sandras Terrasse Fatima und alle bisher bekannten Vermittler ein. Diese Zwischenhändler sehen ihre Felle davonschwimmen und versuchen uns nun ebenfalls davon zu überzeugen vorerst auf die Zollpapiere zu verzichten. Sie würden uns diese mit Sicherheit später zukommen lassen. Wie sich herausstellt gibt es noch drei weitere Zwischenhändler. Inzwischen sind es also sechs an der Zahl! Zu allem Überfluss sind sie sich auch untereinander nicht einig und wir finden uns inmitten eines hitzigen Streitgespräches wieder. Kann mich mal jemand kneifen, passiert dies alles wirklich gerade und vor allem auf der Terrasse Sandras. Sie nimmt das Geschehen gelassen, sportlich. Uns gegenüber jammern die Zwischenhändler darüber wie viel Zeit, Mühe, Benzin usw. sie schon in dieses Geschäft verwendet hätten. Viele Stimmen fließen durcheinander und das Temperament der Zwischenhändler lässt das Ganze eskalieren. Wir versuchen die Sache in ruhigeres Fahrwasser zu bringen, was uns mit Hilfe Sandras am Ende gelingt. Irgendwann gibt sich die Crew der Zwischenhändler geschlagen und zieht seiner Wege. Nun müssen wir nur noch Fatima das Geld zurückgeben und wir wären wieder glücklich bei Punkt Null.
Etwas von dem Geld das uns ja sicher schien haben wir bereits am Vorabend ausgegeben. Ich gehe zur Bank um diesen Fehlbetrag abzuheben. Es gibt Strom und der Begrüßungstext des Geldautomaten lächelt mich an. Ich vertraue ihm meine Kreditkarte und die dazugehörige Geheimzahl an, damit ist er irgendwie überfordert und quittiert seinen Dienst. Unpraktischerweise bevor er meine Kreditkarte wieder hergibt. Kann hier nicht einfach mal etwas reibungslos funktionieren, meine Ruhe droht mich zu verlassen. In der Bank treffe ich auf einen grinsenden Techniker der es in Null Komma nichts fertig bringt den Automaten wiederzubeleben. Kaum zu glauben, ich bekomme meine Karte wieder und obendrauf den gewünschte Geldsegen. Wir geben Fatima ihr Geld zurück und zum Abschied überreicht sie uns ihre Telefonnummer, fürs nächste Mal wie sie bemerkt. Inshalla.
Tabaski das Opferfest des Islam steht vor der Tür. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, viele Malaien reisen zu ihren Familien und bringen möglichst ein Opfertier mit. So sieht man auf den Bussen zwischen den Gepäckstücken des Öfteren Schafe sitzen. Auf einem Truck bringt es ein Schaf fertig bei voller Fahrt zu stehen und sich die vorbeiziehende Landschaft anzuschauen, bei soviel akrobatischem Talent wäre doch Gnade und eine Kariere im Zirkus angebracht. Auch wir haben die zweifelhafte Ehre zwei Opferschafe zu transportieren. Zwei Anhalter die wir ein Stück mitnehmen, wollen diese mit zu ihren Familien nehmen. Die Beiden sind sichtlich Stolz und erzählen uns, dass es eine Art Verpflichtung sei ein Opfertier mit nach Hause zu bringen, allerdings gerade zu Tabaski viele Leute knapp bei Kasse sind. Familie besuchen und Geschenk mitbringen, ganz so wie bei uns zu Weihnachten, nur ohne die Qual der Geschenkwahl. Vielleicht kann Tabaski rückblickend für die Zwischenhändler mit ihrer Ungeduld aufs Geld als kleine Entschuldigung gelten.